KW 26/24 – Schulfest

Durch eine Onlineschulung der Servicestelle Kinder- und Jugendbeteiligung Baden-Württemberg bekomme ich Input zu Beteiligungsmethoden. Die dort sehr gut präsentierten Methoden sind mir zwar geläufig, aber ich habe sie selbst noch nicht mit jüngeren Kindern ausprobiert, was sicher Anpassungen erfordern würde und Zeit, sie auch an der Schillerschule umzusetzen.

Am Donnerstag bin ich im offenen Ganztag und die Kinder vergnügen sich bei bestem Wetter mit Wasserspielen. Dort erfahre ich dann eher zufällig, dass das Schulfest jetzt am Freitag stattfindet. Die Terminverlegung war sinnvoll, weil wir somit gutes Wetter haben. Allerdings sind wohl nicht so viele Eltern wie sonst dabei, was vielleicht auch etwas an der für Leute mit Arbeit ungünstigen Zeit von 14:00 bis 16:00 liegt. Alle Anwesenden haben Spaß, die Eltern haben für ein tolles Buffet gesorgt. Zum ersten Mal höre ich den Schulsong „Gemeinsam geht’s besser“, der auch ein tolles Motto für unser Projekt ist.

Während an unserer Station die Kinder mit Lego ihre Traumschule oder irgendetwas anderes bauen, bekommen wir auch etwas Rückmeldung zum Beteiligungs-Projekt: zwei Mamas bitten um Stärkung der sozialen Kompetenzen wie z.B. Regulieren von Gefühlen, Austausch zum Thema Körper oder mehr zum Thema Ethik und interkulturelle Religionen. Diese Themen passen sehr gut zum Sozialcurriculum, das am Entstehen ist und zu dem ich mich noch weiter mit Julia, der Schulsozialarbeiterin, und der beteiligten Lehrerin austauschen werde.

Im Vordergrund sitzen zwei Kinder im Schatten auf einer Picknick-Decke und bauen mit Lego, in der Mitte des Fotos steht eine Tafel mit Zitaten, Fotos und Gemälden aus dem Projekt, im Hintergrund sieht man mehr Eltern und Kinder auf dem Schulhof.
Unsere Beteiligungs-Station beim Schulfest

KW 25/24 – Alles anders

In dieser Woche klappt fast nichts wie geplant: zuerst bin ich am Montag krank und kann nicht zu unserer geplanten Tridem-Besprechung in die Schule und das für Freitag geplante Schulfest wird wegen einer Unwetterwarnung verschoben. Dafür sind Regina und ich überraschend erfolgreich mit den Finanzen: wir bekommen in einem Kraftakt sowohl den Zwischenbericht als auch den Änderungsantrag auf den Weg. Mal sehen, über wie viele Runden es diesmal geht …

Am Donnerstag haben wir eine Online-Veranstaltung mit der SPI Stiftung, dem Forschungsteam aus Berlin und Matthias Ritter-Engel vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Nach einem Rückblick auf den bisherigen Projektverlauf diskutieren die etwa 15 Teilnehmer*innen über die Herausforderungen und Anstöße durch das Projekt. Dieses Thema soll bei der Transferveranstaltung im November fortgesetzt werden.  Der Zeitstrahl aus der Präsentation zeigt ein grundlegendes Problem: für die anzustoßenden Veränderungen gibt es viel zu wenig Zeit. Es ist mehr als schade, dass die Aussicht auf Projektverlängerung bis 2027 gestrichen wurde. Immerhin gab es diesmal mehr Redebeiträge und alle waren sich einig, dass ein Austausch über Landesgrenzen hinweg anregend war und fortgesetzt werden sollte.

Wir sehen einen Pfeil mit kleinen Kurven mit bunten Punkten und Daten, zu denen die Schulen mit dem Projekt angefangen haben, der Endpunkt ist im November mit der geplanten Transferveranstaltung.
Der Weg für uns im Projekt ist sehr kurz.

KW 24/24 – Nach der Europawahl

Die Woche beginnt für mich mit dem Verdauen der erwarteten und dennoch schockierenden Wahlergebnisse, gerade bei den jugendlichen Erstwähler*innen. Vermutlich würde es helfen, wenn demokratische Partizipation und Beteiligung von klein auf eingeübt und als wirksam erfahren werden kann und wenn wir Kindern und Jugendlichen besser zuhören würden.

Diese Woche gibt es viele andere Aufgaben und Termine, aber ich schaffe es am Donnerstag an die Schule, wo ich bei der 2. Klasse mitlaufe und beim Wahlangebot „Spielplatz“ beobachte, wie die Kinder spielerisch physikalische Experimente mit Sand auf einem Sportgerät machen. Auf dem Schulhof werden die neu aufgemalten Spiele bereits fleißig genutzt.

Zwei Jungs stehen mit dem Rücken zur Fotografin auf weißen Spielfeldern des auf dem Schulhof aufgemalten „Mensch ärgere dich nicht“ Spiels.
Die aufgemalten Spiele werden genutzt.

 

KW 23/24 – Bildungsmesse und Schulhofaktion

Diese Woche steht zum einen im Zeichen der Learntec, einer großen Bildungsmesse, bei der auch Kinder des NCO-Horts stolz ihre fischertechnik-Produkte präsentieren. Ich kann zudem an einer Veranstaltung mit Prof. Uta Hauck-Thum von der LMU München teilnehmen, bei der meine beiden Projekte beim stja wunderbar zusammenkommen: MINT Bildung kann nicht wie ein Sahne­häubchen als extra Angebot auf den bisherigen Schulalltag aufgesetzt werden, sondern es ist eine generelle Veränderung von Schule notwendig, um die Zukunftskompetenzen zu entwickeln u.a. mit Vernetzung, multiprofessionellen Teams und Beteiligung. Sie gibt interessante Beispiele aus der Praxis, Material ist angefragt.

Am Mittwoch darf ich an der GLK teilnehmen, die mich als Externe manchmal ungläubig staunen lässt, z.B. gibt es endlich dienstliche E-Mail-Adressen vom Land, allerdings wird das Handling durch den Datenschutz komplizierter und damit nicht unbedingt arbeitserleichternd. Für unser Projekt relevant ist das Schulfest, auf dem auch die Leitbildentwicklung vorgestellt werden soll. Es gibt einen ersten Termin für die schillernden Momente und ein Projekt zu einem Sozialcurriculum mit vielen Anknüpfungspunkten zu unseren Projektzielen. Susanne schlägt einen gemeinsamen Ausflug von Lehrer*innen und Erzieher*innen vor – eine tolle Idee. Und am Freitag werden die ausgewählten Spiele auf den Schulhof gemalt, womit eine weitere Umsetzung erledigt ist.

KW 20/24 – Gewinnbringende Treffen

Diese Woche steht unter einem guten Stern und es gibt gewinnbringende Treffen: am Montag haben wir Steuerungsgruppe in der Schule, an der leider Susanne nicht dabei sein kann. Hier konkretisieren sich Ideen, z.B. zur schillernden Kultur und der Terminkalender füllt sich. Eine besondere Nachricht: Die Schillerschule wurde für die Teilnahme am Startchancen-Programm ausgewählt. Das bietet viele Möglichkeiten zur Schulentwicklung, aber die wichtige Frage, was eine verbindliche Ganztagsschule ist, bleibt noch offen.

Am Mittwoch kann tatsächlich die Überarbeitung der Ausgabenerklärung eingereicht werden. Zudem zeichnet sich eine Lösung für die Einbindung des Blogs auf der Homepage ab. Die Schulkinder von Bea in Halle haben das Päckchen von Bernadettes Klasse als Antwort auf die Post aus Halle bekommen und freuen sich. Am Donnerstag habe ich ein Treffen im Kinderbüro und spreche mit der Kollegin für die Kinderinteressenvertretung. Auch hier ergeben sich Anknüpfungspunkte. Mit diesen positiven Aussichten kann ich entspannt in den Urlaub in den Pfingstferien starten. Die erste Werkstatt in dieser Zeit muss ohne das Tridem aus Karlsruhe auskommen.

Wir sehen ein Klassenzimmer mit offenen Fenstern und am linken Rand zwei Schüler. Im Vordergrund steht der Tisch der Lehrerin mit Unterlagen und einem offenen Päckchen.
Das Päckchen von Bernadettes Klasse ist in Halle angekommen

KW 19/24 – Tridem im Regen

Diese Woche wird noch kürzer durch den Feiertag und ich nehme auch den Brückentag frei, weil mein eigenes Kind volljährig wird, das geht nicht ohne Mutters Kuchenbeteiligung.

Beim informellen Tridem-Treffen besprechen wir die Themen aus der Fachberatung und andere organisatorische Dinge weiter – wieder auf einem Spielplatz, aber diesmal im Regen. Zum Beispiel beteiligen sich Eltern gerne an der Aktion für die aufgemalten Spiele. Nebenher fragen wir einen Jungen, der eine Zeit lang interessiert zuhört, was er sich für die Schule wünscht: bessere Toiletten und Fußball spielen waren seine spontane Antwort.

Abends gehe ich zu einer Veranstaltung zum Thema „Arme Kinder, reiche Stadt“, bei der Prof. Butterwege referiert und betont, wie wichtig er gute Ganztagsangebote für die Bekämpfung von Kinderarmut ansieht – eins seiner 4 Gs neben Gemeinschaftsschulen bis zur 10. Klasse, gesetzli­chem Mindestlohn und einer ausreichenden Grundsicherung.

Die drei Frauen des Tridems stehen unter grünen Bäumen und unterhalten sich, die Koordinatorin hält Unterlagen in der Hand und hat einen pinken Regenponcho an, Susanne auf der rechten Seite einen hellgrünen.
Tridem steht im Regen

KW 18/24 – Hilfreiche Fachberatung

Diese Woche ist aufgrund des 1. Mai nur kurz, aber voller Beteiligung: am Montag haben wir als Tridem eine Fachberatung mit Frau Eichner. Die positive Stimmung von Susanne und Bernadette und die Sammlung der geplanten und angedachten Aktivitäten stimmt mich auch wieder optimistischer. Für die Ausgabenerklärung bekommen wir noch eine Fristverlängerung, da wir weiter auf Unterlagen aus der Stadt warten.

Am Mittag schaffe ich es wieder an die Schule, laufe beim Mittagessen und dem Lernband mit und lerne in Susannes AG Speed Stacking kennen, ein tolles Spiel mit Bechern, bei dem Konzentration und Koordination geübt werden. Susanne hat durch das Gartenbauamt eine Förderung erhalten für aufgemalte Spiele auf dem Schulhof. Die Kinder stimmen über die Entwürfe ab, die dann mit den Eltern umgesetzt werden.

Am Donnerstagvormittag gibt es innerhalb des stja eine Diskussion zu Leitlinien über die Beteiligung von Kindern, die im Anschluss an den guten Austausch überarbeitet wird. Für die Jugendbeteiligung gibt es beim stja bereits viele Konzepte und Angebote.

Ein Mädchen steht mit dem Rücken zu uns vor einer Wand, an der 6 Blätter mit Vorlagen für die Spiele hängen. Sie überlegt, wo sie ihren Punkt zur Abstimmung hin kleben soll.
Abstimmung zu den Spielen für den Schulhof

KW 17/24 – Nachhaltigkeit und Quasseltime

Eigentlich wollten wir für die Nachhaltigkeitswoche beim stja im Rahmen des Beteiligungsprojekts mit den Kindern zusammen Ideen zu diesem Thema entwickeln. Durch die mangelnde Zeit für eine Vorbereitung bleibt es auch hier vor allem bei unseren Erwachsenen-Ideen z.B. zur Mülltrennung bzw. bei Projekten, die bereits immer wieder durchgeführt werden. So zeigt die kurze Bestandsaufnahme am Montag im stja-Team, dass schon einiges gemacht wird: Schulgarten, food sharing, Putz-Aktionen, eine Tauschkiste oder Upcycling von unterschied­lich­sten Dingen zu Bastelmaterial.

Danach gehen wir „richtig“ in den Oberwald und ich lasse mir von den Kindern die Tiere der Zoo-Außenstelle zeigen. Bernadette berichtet von der Umsetzung einer „Kindersprechstunde“. Sie hatte mit den Kindern einen tollen Austausch zu einem möglichen Namen und am Schluss kam ein Kombi-Wort aus den zwei Favoriten der Abstimmung „Break Time“ und „Quasselzeit“ heraus: Quasseltime. Auf gute Gespräche!

Am Mittwoch kann ich für beide Projekte an einem Erste-Hilfe-Kurs am Kind teilnehmen. Diese Auffrischung war eine sehr gute Idee, wird aber hoffentlich im Alltag nicht zum Einsatz kommen. Leider kann ich deshalb nicht bei der GLK dabei sein, aber Susanne berichtet am nächsten Tag, dass neben dem Müllthema ein Rückzugsraum und eine Talent-Aktion „schillernde Momente“ geplant ist. Diese Veranstaltung wurde nach Vorbildern von anderen Schulen neu erdacht, in der die Kinder alles vorstellen, was sie gut können. Zudem haben die Erzieher*innen am Donnerstag spezielle AGs mit nachhaltigen Themen durchgeführt, wie Basteln mit Recycling-Material oder das Verarbeiten von übrigen Äpfeln und es wurde sogar ein Feigenbaum gepflanzt.

An einem Whiteboard hängt ein DinA4-großes laminiertes Schild zur Anmeldung für die Quasseltime am Freitag in der 1. Pause, bei dem eine Kinderhand einen kleinen laminierten Zettel zu einer weiteren bereits hängenden Anmeldung hinzufügt.
Vorlage für die Reservierung der Quasseltime

KW 16/24 – Tandem auf dem Spielplatz

Diese Woche halte ich mir den Montagmittag frei für ein Tridem-Treffen an der Schillerschule, aber es kommt immer anders als gedacht … Bernadette fällt heute aus und so gehe ich nur mit Susanne als weitere Begleitperson mit auf den Spielplatz, weil es für den Wald zu stürmisch ist. Wir können uns etwas austauschen, sind aber vorrangig mit Aufsicht und Äpfel schneiden beschäftigt. Es ist schön zu sehen, dass sich die Kinder gut selbst beschäftigen können und dass es bei einem freieren Rahmen auch wenig Streit gibt.

Weniger schön ist die Abrechnung des Projekts, was meiner Motivation nicht guttut. Zum Glück gibt es den Austausch zwischen den Koordinator*innen und wir bekommen endlich unsere Teilnahme­bestäti­gung für die Qualifikation. Und ich telefoniere mit Bea aus Halle, weil wir diesen Kontakt über die Städtepartnerschaft weiter halten wollen – ein positiver Nebeneffekt des Projekts.

Eine große Gruppe von Kindern läuft vor der Fotografin durch einen grünen Park.
Die Kinder aus dem Ganztag auf dem Weg zum Spielplatz

KW 15/24 – Kolleg*innen an der Ausgabenerklärung beteiligen

Für mich geht es bereits in KW 14, der 2. Osterferienwoche, wieder los mit Arbeit, Kindern und Jugendlichen: allerdings vor allem im Technikcamp, einem Ferienprogramm von BEO (der Einrichtung für Berufsorientierung beim stja), bei dem erfolgreich Einblicke in technische Bereiche und Berufe und Freizeit gemischt werden und dem zum Glück unkomplizierteren Zwischenbericht für den techniKAmpus.

In KW 15 ist in meiner Arbeit die Beteiligung von Kindern leider wieder nachrangig, dafür müssen viele Kolleg*innen in der Geschäftsstelle, in der Stadt und an der Schule „beteiligt“ werden, um die erforderlichen Nachweise für die erste Ausgabenerklärung zu liefern. Wie schon befürchtet ist eine mühselige Überarbeitung von Belegen erforderlich, bevor der erste Stein ins Rollen kommen kann. Die restlichen Aufgaben stauen sich entsprechend.

Wir haben einen interessanten Termin mit der Beauftragten für EU Projekte bei der Stadt Karlsruhe, bei dem wir auf die Probleme der Projektabwicklung hinweisen. Wünschenswert wären Vereinfachungen hin zu mehr pauschalen Abrechnungen – für die Zukunft. „Dafür“ gibt es Kinderrechte sogar beim Einkaufen bei IKEA – schöner Slogan.

Wir sehen ein großes, buntes, an der Wand hängendes Mosaik aus verschiedenen Bildern, auf dem mit weißer Schrift „Kinder – mit Recht!“ steht
Mosaik bei Ikea